Unsere Story (Teil 2)
Eine visuelle Generation zurück zum Wort zu führen.
Sollten wir unsere Glaubensgeschichte erzählen?
„Und wir sehnten uns so sehr nach euch, dass wir willig waren, euch nicht nur das Evangelium Gottes mitzuteilen, sondern auch unser Leben, weil ihr uns lieb geworden seid.” – 1. Thessalonicher 2,8
Wenn wir dir hier erzählen, wie Crosspaint entstanden ist, dann nur mit dem Ziel Gott zu verherrlichen und dir Mut zu machen, dass Gott mit jedem von uns „Geschichte schreiben” will.
Nichts hat uns so verändert wie Biografien von anderen Menschen. Wir hoffen, dass dieser kleine Ausschnitt aus meinem Leben (Natha) dir wirklich helfen kann konkreter für Crosspaint zu beten und selbst auch Feuer und Flamme für den Herrn zu sein.
Bist du bereit?
Kann Gott aus Deinem kaputten Leben etwas machen?
„Mir, dem allergeringsten von allen Heiligen, ist diese Gnade gegeben worden, den Nationen den unergründlichen Reichtum des Christus zu verkündigen...”
– Epheser 3,10
Als Kind hab ich eigentlich alles gehabt, was ein Junge braucht.
- Gesundheit,
- eine intakte Familienstruktur,
- aber vor allen Dingen eine Jungenbande!
... mit der man den Wald unsicher machen und Förster zur Weißglut treiben konnte.
Im Jugendalter wurde dann Basketball, Musik und Skaten mein Ding.
Es ist mir heute noch rätselhaft, wie man sich freiwillig so viel Schmerzen hinzufügen konnte (Besonders beim skaten ).
Nebenher arbeitete ich bei christlichen Evangelisations-Projekten mit und sparte Geld, um im Sommer in den USA bei Camps mitzumachen. Klingt doch perfekt, oder?
War es aber nicht. Ich war ein großer Heuchler. Ich kannte die Bibel sehr gut und wusste genau, was ich wem und wann zu sagen hatte, aber ich kannte den wichtigsten Part nicht: Gott.
Vielleicht kannte ich ihn ein bisschen. Aber durch meinen Taten verneinte ich ihn. Und so begann der lautlose Schrei in mir. Ein Schrei nach Herrlichkeit.
So vertraute ich mich menschlichen Seelsorgern an, suchte Väter in Christus und wurde jedes mal bitter enttäuscht. Meine Seele suchte nach mehr. Immer mehr.
„Wenn nun der Sohn euch frei macht, werdet ihr wirklich frei sein.”
– Johannes 8,36
Ich las die Bibel und war fasziniert, aber die Kluft zwischen Gottes Herrlichkeit und meiner Fehlbarkeit wurde immer grösser.
“Ja, Jesus ist für mich gestorben…” (ich hätte wahrscheinlich Johannes 3,16 noch im Koma aufsagen können)... aber das Wort wirklich in Johannes 8,36 trieb mich in den Wahnsinn.
Ich war nicht wirklich frei... und deswegen war Jesus auch nicht wirklich mein Retter.
Treibhausblümchen oder raus aus der Komfortzone?
„Darum siehe, ich werde sie locken und sie in die Wüste führen und zu ihrem Herzen reden” – Hosea 2,16
Mein Studium (Internationale Beziehungen) brachte mich nach Genf.
Als ich dort in meiner Studentenbude mein Morgen Bibelstudium machte, fiel mir ein Vers ins Auge:
„Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott und dem Vater ist dieser: Waisen und Witwen in ihrer Drangsal zu besuchen, sich selbst von der Welt unbefleckt zu erhalten.” – Jakobus 1,27
"Mhh… Waisen und Witwen in Drangsal gibt's nicht viele in Genf", dachte ich. Mir war aber klar, dass es eine Ausrede war. Ich konnte ja einfach in einen Flieger steigen und in ein anderes Land fliegen. Da gabs genug. Und so entschied ich mich nach Indien zu fliegen.
Als ich in Indien ankam, wurde ich ins kalte Wasser geschmissen.
Ob sie mein Alter nicht checkten, oder warum ich mit 20 Jahren in der Gegend Stammprediger werden sollte, verstehe ich immer noch nicht ganz.
Predigten, Hirtenarbeit mit jungen und alten Leuten – das haut voll rein ...
Ich schmiss mich voll auf Gott. Nur sechs Stunden Elektrizität pro Tag, kein Internet, kein Computer, nur meine Bibel und ein anderes Buch.
Das waren die einsamsten und schönsten Stunden meines Lebens.
Das war die Geburtsstunde von Crosspaint.
Sommer 2005 in einem kleinen Dorf in Indien.
Es gab noch kein YouTube, keinen festen Plan und doch war klar, dass es kein Sprint, sondern ein Marathon wird. Aber eins stand fest: der Auftrag. Meine Generation für Gottes Wort begeistern.
Doch erst musste ich im Beruf meinem Mann stehen.
Säkularer Job? Bibelschule?
„Die sich auf Schiffen aufs Meer hinabbegeben, auf großen Wassern Handel treiben, diese sehen die Taten des HERRN und seine Wunderwerke in der Tiefe.” – Psalm 107,23-24
Ok, diesen Teil erzähle ich nicht ganz so ausführlich.
Meine Karriere hab ich in der Finanzindustrie begonnen. Nicht weil ich Finanzen gern hab, sondern weil der Laden einfach Hammer war. Und mir gings darum zu lernen.
Und das tat ich auch. Der Job war super spannend und hatte paradiesische Rahmenbedingungen. Nach zweieinhalb Jahren mit einem jungen dynamischem Team wechselte ich in den Verkauf.
Und auch dieser Job war wie für mich gemacht. Ich bekam Verantwortung übertragen und stieg die Karriereleiter weiter nach oben.
Aber das war’s dann. Ich war 30 Jahre alt und wollte den Auftrag aus Indien einhalten. Also stieg ich aus, zum Erstaunen meiner Kollegen.
Wie sollte es jetzt weitergehen? In der Schweiz (einem sau-teurem Land) musste ich mit meiner Frau irgendwo von leben.
Ich versuchte meine Aufgabe von Gott mit einer Arbeitsstelle zu verbinden.
Mein Plan war es, ein evangelistisches Café aufzumachen.
Doch ein Telefonat mit einem guten Freund zerschlug das Projekt. Die Maschinen wurden zurückgeschickt, die Pläne des Architekten verworfen. Da stand ich nun, mit meinem selbst kreierten Frozen Yogurt.
Ok ... und jetzt?
Wie soll ein Diener seinen Lebensunterhalt bestreiten?
„Silber oder Gold oder Kleidung habe ich von niemand begehrt; ihr wißt ja selbst, dass diese Hände für meine Bedürfnisse ... gesorgt haben.”
– Apostelgeschichte 20,33
Nun, so saß ich da. Ohne Hilfe von extern und wenig finanziellen Mitteln, doch mit dem Auftrag im Herzen. Wo sollte ich mein Geld herbekommen?
Sollte ich mich bei einer Gemeinde oder Missionsgesellschaft melden, um für sie zu arbeiten? Das schloss ich aus, weil es mir so wichtig war, unabhängig von jeglichen Institutionen Jesus Christus zu dienen.
Ich war nie ein Computer-Typ, aber junge Leute, die mit Hilfe des Internets schnell zu einem passivem Einkommen kamen, spornten mich an. So begann ich ein Online-Business zu starten.
Während der Aufbauphase wurde mir eines klar: Das Internet sollte nicht nur mein Brot-Verdiener sein, sondern Teil meines Dienstes. Klar, Jugendliche triffst du ... im Netz. Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Teile meines Auftrags, die ich nicht verstehen konnte in 2005, machten nun total Sinn.
Und so fing ich parallel an den gesamten Prozess von Crosspaint durchzugehen. Texten, Sprechen, Zeichnen, Animieren, Sound, Komponieren. Ich erstellte zwei Videos, um wirklich alle Teile des Prozesses zu verstehen.
Wieviel ist Dir das Reich Gottes wert?
„Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden…”
– Matthäus 6,33
Ich merkte schnell, was für eine Arbeit hinter dem Produzieren von Videos steckt und mir war klar, dass man dafür eine Menge Geld braucht. Sollte ich versuchen das Geld selbst zu verdienen, um es dann in das Projekt zu stecken?
Die Umstände deuteten genau das an, denn ich bekam eine unglaubliche Gelegenheit in relativ kurzer Zeit an viel Geld zu kommen.
Doch als ich schon viel Zeit, Mühe, Energie und Geld in dieses Businessprojekt gesteckt hatte und so kurz davor war, zeigte mir Gott: Das ist nicht mein Weg für dich. Lass das alles liegen und leg mit Crosspaint los.
In diesen Momenten kam mir David Livingstone, der Afrika-Pioneer, in den Sinn.
Er fand einmal einen Diamanten auf dem Weg. Wenn Diamanten auf dem Weg liegen, willst du nicht wissen, was unter dem Weg ist.
Er hätte steinreich werden können.
Aber das hätte auch alle Weißen in diesen Teil von Afrika gebracht und das Evangelisieren unmöglich gemacht.
Er schmiss den Stein in den Urwald und verfolgte sein eigentliches Ziel.*
So fing einer der schwierigsten Monate für Henni und mich an.
*Dies bezog sich ausschliesslich auf das lukrative Businessprojekt und nicht auf mein Internet business, was uns bis heute finanziert.
Erwarte keinen Beifall in der Anfangsphase …
„Du hast Freude in mein Herz gegeben, mehr als zur Zeit, als es viel Korn und Most gab.” – Psalm 4,8
Ich nenn es Höhlengemeinschaft. Die Zeit, die David mit seinen Freunden in der Höhle hatte. Es ist nicht einfach, aber doch ziemlich besonders.
Ok also, wir waren blank und hatten eine Riesen-Mission vor uns. Ich ging in die Gemeindestunde und betete: “Herr gib mir ein Wort”.
Gott sprach durch die Predigt zu mir:
„Und wenn du dich fürchtest, hinabzugehen, so geh mit Pura zum Lager hinab” – Richter 7,10
Am nächsten Tag war ich auf der Straße mit meinem Bro Felix (Hennis Bruder), der ziemlich gut in der Videobearbeitung ist. Ich teilte ihm mein Anliegen und er antwortete: „Krass - ich habe heute morgen noch den Herrn gefragt, was ich mit meinem Video-Talent machen soll und jetzt teilst du dieses Anliegen mit mir”.
Wir schlossen daraus, dass der Herr das also so wollte und machten uns an die ersten Videos ran.
Aber genau zu dieser Zeit ging unser Bankkonto in die roten Zahlen. Und der Herr schenkte genau zu diesem Zeitpunkt dass plötzlich Spenden einflossen.*
Das interessante dabei ist, dass ja keiner von unserem Vorhaben wusste. Jeder dachte, dass ich ein wenig Jugendarbeit machte und nebenher mein Internet-Business habe.
Aber der Herr sah es und hielt uns über Wasser.
In den nächsten Monaten folgten dann noch andere Mitarbeiter. Joas war der Zweite im Boot. So langsam wuchs die Überzeugung in dem einen oder anderen und ein Team fing an, sich zu formen.
Wir arbeiteten neben unser weltlichen Arbeit + in unsere Ferien und am Wochenenden. Die Videos waren am Anfang sehr aufwendig und wir hatten keinerlei Animationserfahrung. Learning-by-doing. 100 Stunden dauerten die ersten Videos. Wir hatten kaum Klicks. Aber wir arbeiteten weiter. Weil wir nicht auf einen Sprint ausgerichtet sind, sondern auf einen Marathon.
Es war ein zäher Kampf und ist es auch immer noch. Aber wir sind überwältigt zu sehen, wie Menschen tief verändert werden und wir glauben, dass das erst der Anfang ist.
Wir freuen uns riesig zu sehen, wie viele Menschen unsere Mission verstehen, das Anliegen teilen und in Gebet und Tat hinter uns stehen.
*Dies waren persönliche Spenden, denn bis heute haben wir keine Crosspaint Spenden für persönliche Zwecke angenommen.
Crosspaint
Was ist Crosspaint heute?
Wir sind 10 Teammitglieder aus verschiedenen Ecken der Welt, im Alter zwischen 23 und 40 Jahren. Wir sind Menschen mit verschiedenen Berufen - von einem IT-Typ über zwei Lehrer, einen Unternehmer, einen Arzt, einen Schreiner, einige Grafikdesigner und... irgendwie alles dazwischen.
Wir wollen unsere Generation wieder für Gottes Wort begeistern.
Junge Menschen muss man da ansprechen, wo sie sind. Im Internet. Deshalb ist das unser Fokus. Mit kurzen Animationsvideos erklären wir Zusammenhänge in der Bibel und geben einen guten Überblick über die Bibelbücher.
Mit Workbooks helfen wir, tiefer in das Bibelstudium einzusteigen. Mit Live-Streams, persönlichem Kontakt und Fragenbeantwortung können wir gezielt Jugendlichen in ihrer Situation helfen.
Aber es gibt viele Herausforderungen. So sehr wir uns auch freuen über ein großes Wachstum der YouTube Kanäle, viele Kommentare und tägliche Whatsapp Nachrichten - wir kommen an die Grenzen unserer Kapazitäten.
Und hier könnt ihr uns helfen.
Das wichtigste zuerst: Betet.
Für uns, für das Projekt und für die jungen Leute, die wir erreichen wollen. Wenn ihr up-to-date sein wollt, was gerade läuft, was uns herausfordert und uns freut - abonniert unseren Crossletter.
Zweitens benötigen wir Leute, die das Material weitergeben. Teile die YouTube-Videos mit deiner Jugend und deinen Freunden.
Und drittens benötigen wir Geld. Ein einziges Video kostet viele Stunden an Arbeit und viele von uns machen das neben ihrem regulären Job. Mit mehr Spenden können wir mehr und besser Videos produzieren, also mehr Jugendliche erreichen und mehr Leben verändern.
… und schließlich
Wow… du hast echt bis hier alles gelesen? Was bist du? Über 30?
Nein im Ernst, es ist super, dass du dich so für uns interessierst und mit an uns denkst.
Gottes Segen dir,
Natha und das Crosspaint-Team